Nicht viel „Krimi“ in Gladbach

Nicht viel „Krimi“ in Gladbach

Krimi im TV? Ja, bitte möglichst spannend! Aber vor der Tür? Bloß keine Delikte! Wie gut, dass die Polizei in Mönchengladbach jetzt

„proudly presents“: die erfreuliche Kriminalstatistik 2018 – mit weniger Straftaten insgesamt, weniger Einbrüchen, weniger Taschendiebstahl. Doch es gibt auch ein paar Ausreißer im sonst positiven Trend.

Mönchengladbach.

„Innenminister Herbert Reul ist zufrieden mit der Kriminalstatistik 2018 für NRW – wir in Mönchengladbach haben es noch ein bisschen besser gemacht“, freut sich Polizeipräsident Mathis Wiesselmann. Mit einer Gesamtzahl von 19 938 Straftaten in 2018 sei nicht nur ein 7,5-prozentiger Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, sondern das beste Ergebnis seit mindestens 15 Jahren erreicht worden. Mönchengladbach ist die viertsicherste Großstadt in Deutschland. Und: Die Aufklärungsquote ist ebenfalls erneut gestiegen: 11 361 der 19 938 Straftaten konnten aufgeklärt werden – das sind 57 Prozent!

Eine besonders erfreuliche Entwicklung: 2005 gab es 955 Einbrüche – 2018 waren es nur noch 569. Das entspricht einem Rückgang von 20,8 Prozent, den Kriminaldirektor Manfred Joch dadurch erklärt, dass die Gladbacher ihre Wohnungen gut sichern. „Jeder zweite, der sich bei der Polizei zum Thema Einbruchschutz beraten lässt, ergreift danach entsprechende Maßnahmen, auch unter Einsatz moderner Technik“, so Joch. Schlechte Zeiten für die Einbrecher – jeder zweite Einbruchversuch scheitert heute.

Stark gesunken ist auch die Zahl der Raube und Banküberfalle. Nur 14 Fälle gab es 2018, das ist ein Rückgang um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Taschendiebstähle gab es ebenfalls mit 327 etwa 40 Prozent weniger.

Grund zur Freude, aber kein Ruhekissen für die Gladbacher Polizei. Denn, so Wiesselmann: „Jedes Delikt ist ein Delikt zu viel. Es gibt jedes Mal ein Opfer!“

Nicht zu vergessen: Es gibt auch Delikte, deren Fallzahlen in Mönchengladbach gestiegen sind. Sexualdelikte gehören mit 5 Prozent Zuwachs seit 2017 dazu. Außerdem Autodiebstähle. 136 Fahrzeuge waren es 2018, das sind 18,3 Prozent mehr als im Vorjahr – ein immenser Schaden, wenn man von einem Durchschnittswert von 22 000 Euro ausgeht. Joch hält die gängige Keyless-Go-Technik für besonders einladend für Autodiebe, die heute einfach per Laptop die Signale der Autoschlüssel abfangen können.

Es gibt also noch viel zu tun – und Aufklärung zu leisten. Denn präventive Maßnahmen tragen dazu bei, die Delikt-Zahlen weiterhin zu senken. Wichtig dabei, so Wiesselmann: „Erstens: Die Wohnungen ordentlich sichern! Die Täter haben dann kaum Chancen. Zweitens: Trickbetrügern das Handwerk legen! Das ist eine Aufgabe der jüngeren Generation, die Eltern oder Großeltern zum Beispiel auf den Enkeltrick aufmerksam zu machen.“

(Report Anzeigenblatt)