Nostalgie der 70er Jahre

Nostalgie der 70er Jahre

Dunkle Romantik trifft auf Realität: Autor Christoph Steckelbruck veröffentlicht seinen ersten Roman „Der gefangene Sommer“. Die Geschichte hatte er schon lange im Kopf, nun hat er sie endlich zu Papier gebracht.

Manchmal muss man einfach nochmal von vorne anfangen, damit man mit dem Endergebnis vollkommen zufrieden ist. So erging es auch dem Mönchengladbacher Autor Christoph Steckelbruck. Er löschte doch tatsächlich beinahe seine komplette Niederschrift. „Da war ich bereits ungefähr bei der Hälfte des Romans angelangt“, erinnert er sich. Doch auch wenn das in diesem Moment äußerst ärgerlich war, hatte das Missgeschick doch im Nachhinein eine durchaus positive Auswirkung auf das Werk: „Das hat dem Buch wirklich gut getan.“

Die Geschichte zu „Der gefangene Sommer“ hatte Steckelbruck schon lange im Kopf. Anfangs dachte er allerdings, diese in einer sogenannten Graphic-Novel (dt.: Buch im Comic-Format) wiederzugeben – das habe aber nicht so funktioniert, wie er es sich vorstellte. Somit entschied er sich dann schnell um und schrieb den 336 Seiten langen Roman. Zwei oberflächliche Handlungsstränge prägen Steckelbrucks Roman: Im Hintergrund läuft die Kriminalgeschichte rund um die zwölfjährige Anneliese, die von heute auf morgen verschwindet. Die Hauptfigur Anton ist dreizehn Jahre alt, steckt mitten in der Pubertät, lernt neue Freunde kennen und tritt hinaus in die weite Welt. Anton macht sich auf die Suche nach dem vermissten Mädchen und tritt auf geheimnisvolle Pfade. „Die Monster der Kindheit werden in dem Roman zur Realität“, sagt Steckelbruck geheimnisvoll.

Der Roman spielt im April 1974. Steckelbruck ist im Jahre 1962 geboren und somit in den 70ern aufgewachsen. „Das war der erste Sommer, der so richtig ins Wasser gefallen ist“, sagt der Autor. „Die älteren Menschen werden sich noch gut erinnern.“ Anneliese nehme somit den Sommer mit sich. Um in seinem Roman aber exakte Details wiederzugeben, habe er vorab nach den damalige Wetterdaten recherchiert. Auch wenn er 1974 selbst zwölf Jahre alt war, schöpfte er für die Geschichte nicht aus seiner Biografie und seinen Erinnerungen. Lediglich der Lebensstil der siebziger Jahre sei ihm noch präsent und somit hilfreich gewesen.

Zwei Jahre lang schrieb der Mönchengladbacher an dem Roman – jedoch nicht als Vollzeit-Schriftsteller. Hauptberuflich arbeitet er als Senior Art Director in Düsseldorf – so mussten nun mal die täglichen Mittagspausen dran glaube. „Ich habe diese ständig zum Schreiben genutzt.“ Sogenannte Schreibblockaden kennt der Autor aber zum Glück nicht – seine Schreibmomente sind stets fließend. Für den letzten Feinschliff musste dann sein Sohn Felix Steins hinhalten. Der 24-jährige las die Rohfassung und korrigierte auf Rechtschreibfehler und inhaltliche Ungereimtheiten.

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Ob es einen zweiten Teil geben wird? Das kann der Autor noch nicht genau sagen. „Man könnte vielleicht die Geschichte der Tante weitererzählen.“ Doch derzeit arbeite er an einem ganz anderen literarischen Projekt.

(Report Anzeigenblatt)