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: Mit Sicherheit in den Alltag am AKH

: Mit Sicherheit in den Alltag am AKH

Mundschutz, verstärkte Hygienemaßnahmen und eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten – trotz der gelockerten Corona-Regelungen ist im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen noch nicht alles wie vor der Pandemie.

„Unser Ziel ist höchster Infektionsschutz bei möglichst viel Normalität“, sagt der Ärztliche Direktor des AKH, Prof. Dr. Nicolas von Beckerath. Die große Mehrheit der Patienten versteht das. So auch Willy Zerressen.

Der 86-jährige Viersener musste wegen der Folgen seiner Herz- und Nierenschwäche Ende Mai ins AKH. Der ehemalige Fleischermeister war einige Monate zuvor bereits in stationärer Behandlung. „Natürlich ist die Situation jetzt anders als früher“, sagt er. Aber wenn man das Virus nicht weiter verbreiten wolle, müsse man sich einfach an Regeln halten.

Die Beschränkungen – wie nur zwei vorher festgelegte Besucher pro Patient, Besuche mit Voranmeldung und nur zu bestimmten Tageszeiten – machen ihm und seiner Frau nichts aus. Vor wenigen Tagen hat er sogar seinen Geburtstag im AKH gefeiert. „Meine Frau hat mich besucht und es gab viele Gratulanten am Telefon – das war auch nicht groß anders, als zu Hause“, betont Zerressen. Sein Lob geht vor allem an die Pflegekräfte, die aktuell viel Arbeit haben: „Mit den Schwestern bin ich sehr zufrieden, in jeder Hinsicht“, so der 86-Jährige.

Auch die Ärzte sind froh, über die zunehmende Normalität im Krankenhaus. Dennoch bleibe der Respekt vor der Krankheit hoch, so von Beckerath. Gerade die schweren Verläufe verlangten den Einsatz aller Mittel der Intensivmedizin. Angst vor einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus sei aber nicht gerechtfertigt. „Unsere Schutzmaßnahmen greifen. Wir sind bislang sehr gut durch die Pandemie gekommen.“

Zum Beispiel werden alle Patienten seit über einem Monat auf das neue Coronavirus, SARS-CoV-2, getestet. Patienten, die über die Notaufnahme in stationäre Behandlung kommen, direkt am Anfang ihres Aufenthalts. Patienten mit geplanten Operationen bereits drei Tage vor ihrem Termin. Bei positivem Testergebnis wird der Eingriff verschoben. „Es muss wirklich kein Patient Angst haben – obwohl es 100-prozentige Sicherheit nirgendwo gibt. Gesundheitsgefährdend wäre es, wichtige Eingriffe oder Untersuchungen und Behandlungen aus Furcht aufzuschieben“, so der Ärztliche Direktor.

Patient Willy Zerressen fühlt sich auf jeden Fall bestens geschützt. Während seines Aufenthaltes fand erstmalig die Abnahme des 3. Staatsexamens, der Abschlussprüfung des Medizinstudiums, im AKH statt. Gerne stellte der 86-Jährige sich und seine Krankengeschichte als „Prüfungsstoff“ zur Verfügung. Eine Studentin kam in Begleitung der Prüfer ins Krankenzimmer und beantwortete die Prüfungsfragen. Für Zerressen kein Problem: „Ich hatte ja Zeit.“