1. Willich

Ayoub Goutou arbeitet nun endlich bei Candella.

Von Marokko nach Willich : Ein langer Weg für Ayoub Goutou

Seit Mitte Januar arbeitet der aus Tiflet in Marokko stammende Ayoub Goutou in Willich bei der Firma Candella von Martin Mooz als Zerspanungsmechaniker. Endlich, kann man da nur sagen. Denn es dauerte weit mehr als ein halbes Jahr, bis der 29-jährige Marokkaner als Fachkraft in Deutschland arbeiten konnte.

Fachkräftemangel in Deutschland. Davon war auch das Willicher Unternehmen Candella Metallverarbeitung GmbH von Martin Mooz mit Sitz in Münchheide betroffen. Über ein Arbeitskräfte-Internetportal kam der 29-jährige Marokkaner Ayoub Goutou mit dem Willicher Unternehmer in Kontakt. Dieser stellte über das Programm „Make it in Germany“ der Bundesregierung den Antrag auf ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren. Doch von beschleunigt konnte keine Rede sein (der Extra-Tipp berichtete). Das war im Frühjahr letzten Jahres. „Wir sind froh, dass Ayoub jetzt bei uns arbeitet und sich in das Team sehr gut integriert hat“, freut sich Martin Mooz, ärgert sich aber auch zugleich über die bürokratischen Hürden und die enorm lange Zeitspanne. „Wir reden hier immer von Fachkräftemangel. Dann findet man jemanden im Ausland, der alle Anforderungen erfüllt, bezahlt viel Geld für ein beschleunigtes Verfahren über die IHK - und am Ende dauert es doch Monate, bei uns weit über ein halbes Jahr, bis es ein Resultat gab“, ärgert sich Mooz über das Verfahren. „Die bürokratischen Hürden sind zu hoch, zu komplex. Man hat das Gefühl, dass die eine Hand nicht weiß, was die andere macht. Eine Katastrophe“, zieht er Bilanz. Immerhin war die Stelle, die der Marokkaner nun ausfüllt, fast eineinhalb Jahre unbesetzt.

Doch schließlich war am Ende dann doch irgendwie alles gut. Der 29-jährige Ayoub Goutou ist in Willich angekommen, arbeitet bei Candella als Zerspanungsmechaniker, spricht deutsch, hat hier eine Wohnung in Schiefbahn gefunden und kommt bei seinen Kollegen sehr gut an. Alles perfekt - könnte man meinen. Doch nicht ganz. Martin Mooz: „Obwohl Ayoub in Tiflet als Zerspanungsmechaniker in der Auto- und Flugzeugindustrie gearbeitet hat, sagt IHK FOSA, dass er hier noch Berufserfahrung von einem Jahr und sieben Monaten sammeln muss, bis er als vollwertiger Zerspanungsmechaniker arbeiten darf - es ist also gerade wie eine Ausbildung.“

Doch der junge Marokkaner arbeitet sich schnell und gut ein. „Wir sind sehr zufrieden mit Ayoub. Die Kollegen schätzen ihn und arbeiten gerne mit ihm zusammen“, konstatiert auch Produktionsleiter Helge Hennings. Und Ayoub Goutou? „Ich freue mich endlich hier zu sein und zu arbeiten“, sagt er. Er vermisse seine Familie in Marokko „... aber wir telefonieren täglich miteinander. Außerdem habe ich einen Cousin in Bayern, den ich besuchen möchte“, sagt der sympathische junge Mann.

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Eine letzte Hürde gilt es jetzt noch zu überwinden. Ayoub Goutou braucht eine Aufenthaltskarte, die Martin Mooz bereits beantragt hat und schließlich ein Visum, das eine Gültigkeit von zwölf Monaten hat. Danach heißt es dann für den 29-jährigen: Ende gut, alles gut.