1. Willich

Ein tolles Schützenfest in Schiefbahn

Schützenfest Schiefbahn : 500 Euro Strafgelder für drei Esel

Die Neuausrichtung des Schiefbahner Schützenfestes kam bei Schützen und Schiefbahnern gut an.

Präsident Michael Klein ist mit der Neuausrichtung des Schiefbahner Schützenfestes zufrieden: „Es ist uns gelungen, die Menschen zu erreichen!“ An der Serenade im Dorf zum Auftakt waren ebenso viele Schiefbahner interessiert wie an der Feldmesse im Hubertusstift und dem Vogelschuss der erstmals am Festzelt durchgeführt wurde. Obwohl einziger Bewerber machte es Marcel Görgens (42) spannend. Als nach dem 68. Schuss Punkt 12.15 Uhr der letzte Rest des Vogels fiel, hatte das Mitglied des Jägerzuges „Ruck Zuck“ das Federvieh nach und nach aller Extremitäten beraubt – als Souvenir blieb da nur ein 1000-Teile-Puzzle für lange Winterabende. Von dem Schuss und der Krönung am Montagabend war der aus Schiefbahn stammende Sales Manager, der seit Jahren in Bedburg an der Erft wohnt, sichtlich bewegt. Der Hintergrund: eigentlich wollte schon Vater August König werden und seinen Sohn zum Minister ernennen, was damals ein familiärer Schicksalsschlag verhinderte. Jetzt machte Sohn Marcel seinen Vater zum Ernährungsminister. Als Finanzminister ist Zugkamerad Tobias Hendricks ernannt worden. Wie eine erfolgreiche Regentschaft aussehen kann, machte nicht nur in den Tagen zuvor Noch-König Jürgen Kreutzer mit seinem Königshaus vor. Der Monarch versprühte im Zelt, auf der Tribüne und auch nächtens in seiner Residenz gute Laune und vor allem reichlich Nebel. Vier Maschinen sorgten in der Residenz am Büttgerwald für eingeschränkte Sicht und selbst aus der neugestalteten Bühnendekoration quoll immer wieder Kunstnebel hervor.

Nicht immer ganz korrekt benahmen sich auch die Mitglieder des Jägerzuges „Brave Bösch“. Was der Zugspieß so alles notierte, diente aber einem guten Zweck. Bei 500 Euro Strafgeldern werden nun drei Esel für die Einwohner von Gaaguree Boora, die von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten sind und selbst Wasser von weither und bisher zu Fuß besorgen müssen, über die Aktion Mission und Leprahilfe finanziert.

Eine herausragende Ehrung wurde für sein bereits vier Jahrzehnte währendes Engagement Paul Berger zuteil. Diözesanbundesmeister Hans-Willi Pergens verlieh im das Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz. Über den Hohen Bruderschaftsorden aus der Hand von Bezirksbundesmeister Mike Kunze freuten sich Roland Severing und Jens Scheffler. Matthias Kaulen und Josef Damas erhielten außerdem das Silberne Verdienstkreuz. Für ihr Engagement um den Schützennachwuchs erhielten Thomas Beschoten, Michael Klein und Jürgen Kreutzer den Jungschützenverdienstorden der Bruderschaft.