1. Willich

Jeannette Gniot vom Quartiersmanagement Schiefbahn

Gemeinsam im Dorf : Lebendige Nachbarschaft

Gemeinschaft unter Nachbarn liegt dem Quartiersmanagement in Schiefbahn am Herzen.

Das Problem der Einsamkeit ist seit langem ein Thema in der Gesellschaft und hat sich durch die Corona-Pandemie zugespitzt. „Zwar ist Einsamkeit keine Altersfrage, allerdings fühlen sich ältere Menschen meist aus anderen Gründen einsam als jüngere“, so Jeannette Gniot vom Quartiersmanagement Netzwerk Schiefbahn. Aus der Politik in Willich gab es den Auftrag an die Seniorenstelle der Stadt sich dem Thema anzunehmen.  Zwei Workshops mit Vertretern der Verwaltung, Politik, Kirchengemeinden, Quartiersmanagement, Seniorenbeirat, Begegnungsstätten und anderer sozialer Einrichtungen, wurden durchgeführt. Ein Ergebnis dieser Workshops wird nun in Schiefbahn umgesetzt. „Viele kennen das Problem. Man lebt seit Jahren in unmittelbarer Nähe, weiß vom Nachbarn aber maximal den Namen, einige sind neu zugezogen. Ob er einsam, krank oder bedürftig ist, das entgeht einem im Alltagsstress. Man schaut nicht genau hin. Dabei trifft es nicht nur die Älteren, denn auch junge Menschen fühlen sich alleine“, so Gniot. Es gibt viele Möglichkeiten, sich vor der Einsamkeit zu schützen und sein Umfeld zu unterstützen, damit erst gar kein Dauerzustand des ungewollten Alleinseins entsteht. Etwa durch eine gute Nachbarschaft. „Menschen, die sich in ihrer Nachbarschaft gut eingerichtet haben, haben ein geringeres Risiko, sich einsam zu fühlen. Nachbarn sind auch oft greifbarer – insbesondere, wenn Angehörige weit weg wohnen“, so Gniot weiter. Das Netzwerk Schiefbahn möchte nun eine lebendige Nachbarschaft gezielt anregen und fördern. Eine feste Gemeinschaft unter Nachbarn liegt dem Quartiersmanagement in Schiefbahn am Herzen. Daraus entwickelte sich ein Projekt, welches das Miteinander in der unmittelbaren Nähe der eigenen vier Wände stärken soll. Die Idee: Sozialräume müssen kleiner werden. Genau hier soll das Projekt „Lebendige Nachbarschaft in Schiefbahn“ ansetzen. Als Startschuss für nachhaltige Treffen bietet das Quartiersmanagement ab sofort eine persönliche Plattform an, bei der sich interessierte Menschen melden können. „Wenn Interesse besteht, baue ich ein Zelt auf, verteile Einladungen und Plakate und wenn gewünscht klingle ich auch in der gewünschten Nachbarschaft“, so Gniot.  Nur Speisen und Getränke müssen die Nachbarn selber mitbringen. Am Tag des Festes soll es dann zu einem Austausch unter den Nachbarn kommen. Speed Dating Aktionen sollen dafür sorgen, dass nicht immer die Menschen miteinander sprechen, die sich schon kennen. Nach der Startphase sollen die Feste regelmäßiger Bestandteil der Nachbarschaft werden und die Organisation soll dann von der Nachbarschaft selbst übernommen werden. So soll eine sinnvolle Nachhaltigkeit entstehen.  Gniot: „Ich hoffe, dass wir in der Zeit von Juni bis zum Herbst viele Feste zusammen organisieren.“