1. Willich

Emmaus-Kantorei in der Lüneburger Heide

Emmaus-Kantorei unterwegs : Auf in die Lüneburger Heide

Die diesjährige Chorreise der Willicher Emmaus-Kantorei führte diese Woche nach Lüneburg und in die Lüneburger Heide.

Die 37 überzeugten Sängerinnen und Sänger sangen zwei Konzerte und begleiteten einen musikalischen Gottesdienst in der Lüneburger Heide unter der Leitung des neuen Emmaus-Kantors Álvaro Tinjacá-Bedoya und unter Mitwirkung seines Vorgängers Klaus Peter Pfeifer. Zunächst erklang ein Konzertprogramm, das Chorwerke aus vier Jahrhunderten verband, am Samstag in der gut gefüllten „Stiftskirche St. Sixtus und Sinnitius“ zu Seevetal-Ramelsloh.

Am Sonntag gestalteten die Sängerinnen und Sänger dann dort einen musikalischen Gottesdienst mit dem gebürtig aus Willich stammenden Pfarrer Hans-Georg Wieberneit, der in seiner Kindheit und Jugend Mitglied des Kinderchores und später dieser Kantorei war und so zu seiner Berufung fand: Ein lebendiges Zeugnis der Bedeutung vielfältiger kirchenmusikalischer Angebote.

Eine weitere Gelegenheit führte die Emmaus-Kantorei am Sonntagnachmittag nach Egestorf in die historische Kirche St. Stephanus – einem Juwel der Kirchenbaukunst des 17. Jahrhunderts.

Beide Konzerte fanden großen Zuspruch bei den Zuhörern, die manche bekannte Melodie spontan mitsummten. An der Gitarre begleitete Bernd Herbrand, Olaf Stahl spielte Cajón und Susanne Weber-Spickers Querflöte. An den diversen Orgeln der vorletzten Jahrhundertwende begleitete Toni Ulrich den Chor und ergänzte die Konzerte mit zeitgenössischen Werke neuer Romantik.

Bei der kurzweiligen und dennoch ausgesprochen informativen Besichtigung des Klosters Lüne erfuhren die Mitglieder des Chores vielfältige Impulse ihres Glaubens von den evangelischen Schwestern des Konvents. So erlaubten sie sogar das Spiel auf der historischen Orgel aus dem 17. Jahrhundert unter der Bedingung, dass der Organist Bachs berühmte d-Moll-Toccata spielen würde.

Die Sängerinnen und Sänger erkundeten das wunderschöne herbstliche Lüneburg mit seinen historischen Fachwerkhäusern, die beeindruckende Stadtkirche St. Johannis und das Lüneburger Rathaus. Bei einem Ausflug in die aufgestapelten „Kürbislandschaften“ der Gegend erlebten diejenigen, die aus dem Maislabyrinth wieder herausfanden, die einzigartige Atmosphäre der Lüneburger Heide.

Auf der Reise stellten die Mitglieder der Emmaus-Kantorei nicht nur ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis, sondern brachten ihren Glauben lebendig zum Ausdruck.

Die nächste Gelegenheit, die Emmaus-Kantorei zu hören, ist am Reformationstag um 19.30 Uhr im Kantatengottesdienst in der Auferstehungskirche Willich.