1. Borussia

Fehlstart für Gladbacher Statisten

Fehlstart für Gladbacher Statisten

So hatte man sich bei Borussia Mönchengladbach den Saisonstart sicherlich nicht vorgestellt. Bei Borussia Dortmund wurde der VfL teilweise sogar vorgeführt und verlor auch in der Höhe verdient mit 0:4. Auf Lucien Favre wartet in den kommenden Wochen noch sehr viel Arbeit.

Eine gute halbe Stunde war gespielt, da konnte man das Entsetzen in den Augen von Lucien Favre erkennen. Zum einen, weil seine Elf gerade wieder zwei Torchancen der Dortmunden zugelassen hatte, zum anderen, weil das Ergebnis an der Anzeigetafel wirkte wie ein böser Traum. 3:0 stand es zu diesem Zeitpunkt bereits für den BVB und die Mönchengladbacher wirkten mehr und mehr nur noch wie Statisten auf dem Platz.

Dabei hatte es in den ersten 15 Minuten gar nicht so schlecht ausgesehen, was der VfL zu bieten hatte. Mit der gleichen Formation wie beim Pokalerfolg in St. Pauli, also erneut mit der „Bubi-Innenverteidigung“ Marvin Schulz und Andreas Christensen, wollte Favre im Signal Iduna Park bestehen. Dortmund hatte zwar von Beginn an mehr vom Spiel, doch die Gladbacher versteckten sich nicht. Doch mit dem Gegentor durch Marco Reus, als man die Schnittstelle in der Viererkette offen lies, änderte sich alles. Fortan spielte nur noch Borussia Dortmund und die Gladbacher Borussia schaute nur noch zu. So beim 2:0, als erst Marcel Schmelzer in Ruhe Flanken konnte und Christensen das Kopfballduell gegen Aubame yang verlor, oder beim 3:0, als Stindl am Dortmunder Strafraum den Ball verlor und der BVB einen schulbuchmäßigen Konter spielte. Offensiv war nichts mehr zu sehen vom VfL. Josip Drmic wirkte im Sturmzentrum noch wie ein Fremdkörper, versuchte zwar sich immer wieder etwas fallen zu lassen und als Anspielstation zu dienen, bekam allerdings kaum Bälle.

Jeder der die Hoffnung hatte, im zweiten Abschnitt würde sich etwas ändern, wurde nur vier Minuten nach der Halbzeit enttäuscht. Wieder war man in der Defensive unsortiert. Marco Reus lief, zwar leicht im Abseits, auf dem rechten Flügelfrei durch und musste den Ball dann nur dem mitgelaufenen Henrikh Mkhitaryan auflegen, der aus elf Metern verwandelte.

Am Ende musste man froh sein, dass es nicht noch schlimmer wurde. Auf Lucien Favre wartet in jedem Fall noch eine Menge Arbeit. Denn von der defensiven Grundordnung, die in der vergangenen Saison Grundlage für den Erfolg war, war in Dortmund wenig zu sehen. Auch Lars Stindl blieb blass und konnte nicht an die gute Leistung aus dem Pokalspiel anknüpfen. Auf der anderen Seite spielte der BVB wie entfesselt und erinnerte schon fast wieder an glorreiche Zeiten.

(Report Anzeigenblatt)