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Azubis des LVR-Bildungszentrums als Ausbildungsbotschafter

LVR-Klinik Viersen : „On Tour“ im Auftrag der Pflege

Dass Pflege nicht nur aus Tabletten anreichen und Unterstützung bei der Körperpflege besteht, sondern ein facettenreiches Gebiet mit sehr viel Entwicklungspotenzial ist, wissen die angehenden Pflegefachfrauen und -männer des LVR-Bildungszentrums. Einige von ihnen sind sogar als Ausbildungsbotschafter unterwegs.

Am gemeinsamen Bildungszentrum der LVR-Klinik Viersen, der LVR-Klinik Mönchengladbach und der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen lernen die Pflegefachkräfte von morgen die Theorie und die Praxis ihres Berufsfelds kennen. Für viele junge Frauen und Männer, die noch die weiterführende Schule besuchen, steht die Wahl des künftigen Jobs noch nicht fest. Genau hier setzt das Projekt „Ausbildungsbotschafter“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein an.

Wie das genau funktioniert, erklärt Bildungszentrums-Leiterin Beate Niehaus: „Vor ihrem ersten Einsatz erhalten die Botschafter eine eintägige, kostenfreie Schulung bei der IHK. Unsere Auszubildenden werden dafür und für den Besuch in einer Schule von uns freigestellt. Hier stellen sie dann ihr Ausbildungsfeld vor, werben sozusagen für ihren Job.“ Besonders zielführend sei dabei, so die Schulleiterin weiter, dass man sich „auf Augenhöhe“ begegne. Das trage auch dazu bei, dass Schüler*innen und Auszubildende schneller und einfacher ins Gespräch und in den Austausch kommen. Die Schuleinsätze werden von der IHK koordiniert. Dafür ist die Projektkoordinatorin fortlaufend mit Schulen in Kontakt und stimmt Termine für den Einsatz von Ausbildungsbotschaftern im Unterricht ab.

Zu den Ausbildungsbotschaftern des Bildungszentrums, das auf dem LVR-Gelände in Viersen beheimatet ist, gehören Nele Drossard und Lukas Bertram. Beide besuchen den Kurs „F 2022“, absolvieren also seit nunmehr einem Jahr ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann. Beide hatten, nachdem sie durch die Schulleiterin über dieses Projekt informiert wurden, zugesagt. So können sie ihre Begeisterung für ihre Ausbildung weitertragen und von ihren Erfahrungen berichten.

„Mein Weg zum LVR-Bildungszentrum führte über ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LVR-Klinik Viersen. Hier hatten mich Kollegen angesprochen, ob die Ausbildung zum Pflegefachmann nichts für mich sei“, erzählt Lukas Bertram.

Auch Nele Drossard weiß, dass sie mit ihrem Ausbildungsstart vor einem Jahr den richtigen Schritt getan hat. Auch sie startete mit einem FSJ. Und sie hat klare Vorstellungen: „Das Arbeiten in der Akutpsychiatrie ist das, was ich mir für meine Zukunft vorstelle.“ Die 21-Jährige schätzt eines besonders, nämlich, dass das Arbeiten in der Pflege alles andere als einen „08/15-Arbeitstag“ mit sich bringe.

Mit Begeisterung berichten die beiden und weitere Auszubildende des Bildungszentrums in neunten und zehnten Klassen der verschiedenen Schulformen. „Man merkt immer schnell, wer Interesse an dem Berufsfeld hat.“

Für Beate Niehaus sind die „Ausbildungsbotschafter“ ein Glücksfall. „Ganz klar: Das ist die beste Werbung. Denn niemand kann so realistisch und unverblümt von der Ausbildung berichten wie die, die diese gerade absolvieren.“