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Zentrale für Telenotarzt-Region am Niederrhein festgelegt

Interessengemeinschaft am Niederrhein : Zentrale für Telenotarzt-Region beschlossen

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Telenotarzt-Region Niederrhein haben sich auf einen Kernträger geeinigt.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat die flächendeckende Einführung des Telenotarztsystems in NRW auf den Weg gebracht. Dabei haben das Gesundheitsministerium, die Vertreter der Krankenkassen, die kommunalen Spitzenverbände sowie die Ärztekammern den Grundstein für eine qualitativ hochwertige telenotfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung auch am Niederrhein gelegt.

Mit dem zu etablierenden Telenotarztsystem kann der Rettungsdienst am Einsatzort einen erfahrenen Notarzt, eine erfahrene Notärztin konsultieren. Der jeweilige Telenotarzt, die jeweilige Telenotärztin sitzt dabei in einer Leitstelle und kann den Einsatz per Echtzeit-Vitaldaten-Übertragung, Sprach- sowie gegebenenfalls Sichtkontakt verfolgen und entsprechend unterstützen und anleiten.

In 2022 haben sich dazu die Kreise Kleve, Viersen und Wesel sowie die Städte Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach zu einer Interessengemeinschaft formiert. Seither wurden die Anforderungen des komplexen Telenotarztsystems in mehreren Sitzungen der gebildeten Steuerungsgruppe festgelegt.

Unter der Moderation des Kreises Kleve wurde die Stadt Krefeld als Kernträger bestimmt. Somit wird in Krefeld der Standort für die Telenotarzt-Zentrale dieser Trägergemeinschaft errichtet. In der dortigen integrierten Leitstelle aus dem Jahr 2016 bieten die technischen, räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen den optimalen Platz, um der Funktion „Telenotarzt“ beste Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.

„Die telenotfallmedizinische Versorgung ist eine wichtige Ergänzung der konservativen Notfallmedizin. Es freut mich, dass der Kreis Viersen sich mit den Kreisen Kleve und Wesel sowie den Städten Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hat, um im Sinne der Patientinnen und Patienten in der gesamten Region Niederrhein eine Erweiterung der medizinischen Versorgung anzustreben“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.

Nunmehr wird die öffentlich-rechtliche Vereinbarung als Grundlage der Projektierung und Realisierung der Umsetzung erstellt und den Gremien der mitwirkenden Gebietskörperschaften zur Entscheidung vorgelegt. Nach Erstellung dieser Handlungsgrundlage und der Klärung von offenen Fragen wie Organisation, Ausbildung und technischer Ausstattung soll der „Telenotarzt“ zeitnah in den Probebetrieb übergehen.

Das gemeinsame „Telenotarzt System Niederrhein“ wird in Zukunft für etwa zwei Millionen Menschen in den Gebietskörperschaften ein weiterer Meilenstein in der Optimierung des Gesundheitswesens abbilden können.