1. Mönchengladbach

Bürgerantrag fordert Wiederöffnung des NEW-Kundencenters

Bündnis für soziale Gerechtigkeit stellt Bürger*innenantrag : Kundencenter soll wieder öffnen

Felix Heinrichs hat dieser Tage Post vom „Bündnis für soziale Gerechtigkeit“ erhalten. Darin fordern die Bündnis-Leute den Oberbürgermeister und die Politiker*innen – insbesondere die, die im Aufsichtsrat der NEW sitzen – auf, die umstrittene Schließung des NEW-Kundencenters zurückzunehmen.

„Angesichts der massiven, berechtigen Kritik an der Schließung haben wir einen BürgerInnen-Antrag gestellt mit dem Ziel, das Center wieder zu öffnen“, sagt der Sprecher der Initiative, Wolfgang Fels. Das Service-Kunden-Center im so genannten Blauhaus des Energieversorgers an der Richard-Wagner Straße war Mitte März geschlossen worden. Seitdem hagelt es Kritik. Mit dem Bürger*innen-Antrag muss sich die Politik jetzt befassen. Eine Entscheidung dürfte frühestens nach der Sommerpause fallen. Die „Wiederöffnung sollte ohne Verzug verwirklicht werden. Dabei sollte die Möglichkeit geprüft werden, mittelfristig zwei Kundencenter einzurichten – eines im Vituscenter und eines im neuen Bahnhof Rheydt“, so das Bündnis. Ihren Antrag begründen die Initiatoren so: „Die Energieversorgung gehört zu den zentralen, existenziellen menschlichen Bedürfnissen. Ordnungspolitisch gehört die Energieversorgung zur Daseinsvorsorge. Darin nimmt die NEW AG als größter Energieversorger die Rolle des Grundversorgers in Mönchengladbach ein. Eine vergleichbare Rolle versieht die NEW AG auch im Bereich der Ersatzversorgung. Bei der NEW handelt es sich um eine städtische Gesellschaft, zu deren Eigentümer die Stadt Mönchengladbach zählt.“ Auch seien Fragen rund um das Thema Energieversorgung in ihrer Kommunikation barrierefrei, unabhängig von Alter, Bildung und sozialer Lage leicht zugänglich zu organisieren. Gerade ältere Menschen und Menschen ohne digitale Affinität seien bei der Energieversorgung auf personale Beratungsdienstleistungen, zu denen ein face-to-face-Kontakt gehöre, angewiesen. Wolfang Fels: „Daher ist die Schließung des Kundenzentrums inakzeptabel und für das Dienstleistungsangebot des Grundversorgers NEW im Oberzentrum Mönchengladbach unangemessen.“ Die Aufgabe stelle aus regionaler Sicht einen „einmaligen Vorgang“ dar.

Derzeit sei bei Kundenfragen nur eine Kontaktaufnahme per Telefon bzw. Internet möglich. Dabei komme es zu „unverantwortlich langen Wartezeiten“, klagten Verbraucher*nnen. Schlussendlich gebe es auch keinerlei wirtschaftliche Akzeptanz oder Notwendigkeit für diese Entscheidung des Vorstandes der NEW. Insofern sei politisch darauf hinzuwirken, dass die Entscheidung umgehend revidiert wird.

Hinter dem Bündnis für soziale Gerechtigkeit Mönchengladbach stehen elf Organisationen: Pro Retina, SKM katholischer Verein für soziale Dienste, Volksverein, Arbeitslosenzentrum, Caritas, Bündnis für Menschenwürde und Arbeit, Der Paritätische, DGB, Mieterinitiative Widerstand gegen Mietenwahnsinn, Diakonie und Lebenshilfe.