Kinderbuch „Die drei Pfadfinder von Liedberg“ erscheint am 1. August : Geschichte und Geschichten
Liedberg Dennis Beitzel und Cathy-Jane Schäfers graben unentwegt Historie aus, wo im Volksmund nur Legenden existieren und Geschichtsbücher oft ziemlich ungenau sind. Dass über die Recherchen zum Pfadfinderunglück im Liedberger Felsenkeller am 1. August das Kinderbuch „Die drei Pfadfinder von Liedberg“ erscheint, das war aber die Idee der achtjährigen Malia.
Sie stöbern in Stadtarchiven, sprechen mit Nachfahren von Zeitzeugen, schreiben Heimatvereine an und sehen sich alte Gemäuer und historische Orte aus der Nähe an. Dennis Beitzel aus Neuss und Cathy-Jane Schäfers aus Grevenbroich teilen die Leidenschaft, herauszufinden, was hinter den Legenden steckt und decken Geheimnisse auf. Dafür übernachten sie auch schonmal in der alten Emmaburg im belgischen Kelmis bei Aachen oder fliegen zum Schloss Bran im rumänischen Siebenbürgen, wo nach dem Roman von Bram Stoker Graf Dracula sein Unwesen getrieben haben soll. Lost Places und besondere Orte sind ihre Mission. Eines Tages soll aus den Ergebnissen ihrer Recherchen das Online-Portal „immortal mysteries“ (engl. unsterbliche Geheimnisse) werden – als Anregung für alle, die auch gerne hinter die Dinge gucken. „Wir sind moderne Abenteurer“, sagt Dennis Beitzel, einfach weil es Spaß macht.
In Liedberg sind sie auch fündig geworden. „Zwei Jahre haben wir recherchiert, was es mit dem Unfall im Felsenkeller des Liedberger Schlosses auf sich hat“, sagt Dennis Beitzel. Der Felsenkeller war eine weit verzweigte Höhle, vermutlich ein Fluchtweg aus dem Liedberger Schloss, mit einem heute verschlossenen Ausgang auf dem Liedberg. Dort nämlich sind am 22. Juni 1930 drei jugendliche Pfadfinder nach einem Höhleneinbruch verunglückt. Ein altes Steinkreuz, erst 2020 vom Liedberger Heimatverein restauriert, erinnert an Heini Pöstges, der auf dem Düsseldorfer Südfriedhof begraben ist, Albert Voigt, den man nach dem Unglück noch gesehen hat, dessen Leiche aber nicht geborgen werden konnte und Paul Schneiders, der nie gefunden wurde. Die Pfadfinder hätten wohl , wie schon viele vor ihnen, eine Art Pfadfinder-Aufnahmeritual veranstalten wollen und seien 16 Mann stark in die Höhle geklettert. Bei den Nachforschungen haben das Stadtarchiv Korschenbroich, sowie der Heimatverein und die Freiwillige Feuerwehr Liedberg maßgeblich geholfen.
Aus der historischen Begebenheit hat Dennis Beitzel mit Co-Autorin Katrin Grundhoff eine kindgerechte Abenteuergeschichte geschrieben. „Meine Tochter Malia hat den Anstoß gegeben“, sagt Beitzel. Sie fand, dass immer nur alles für Erwachsene aufschreiben wirklich doof sei, wo Kinder doch soviel mehr noch lernen müssten.
Das Kinderbuch „Die drei Pfadfinder von Liedberg“ vermischt fiktive Kinderabenteuer, Phantasy und echte Historie. Ach ja, und dann gibt es noch Malte Strauß, einen vorwitzigen Straußenvogel, im Buch. Der ist aus einem Lesefehler von Cathy-Jane Schäfers entstanden und klärt ein bisschen schlaumeierisch über die wahren Fakten auf.
Ein Teil des Erlöses aus dem Buchverkauf geht an den Heimatverein Liedberg.
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