1. Mönchengladbach

Vortrag mit NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk

NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk zu Gast in Mönchengladbach : Mit dem Geld „enkeltauglich“ umgehen

Das Transformationsprojekt „Grüner Stahl“ und die Finanzlage in NRW – zwei spannende Themen, zu denen die beiden Landtagsabgeordneten Jochen Klenner und Vanessa Odermatt Vertreter der SMS Group und den NRW-Minister der Finanzen, Dr. Marcus Optendrenk, nach Mönchengladbach eingeladen hatten.

In der SMS-Firmenkantine gehörte das Wort zunächst den Experten des Weltmarktführers für Metallurgischen Anlagenbau vis-à-vis des neuen Campus in Dahl. In der künftigen Zentrale der SMS Group stehen 1 500 Arbeitsplätze zur Verfügung; im Sommer soll der Umzug abgeschlossen sein.

Christian Fröhling, verantwortlich für den Bereich Metall- und Umwelttechnologie, sowie Tim Kleier, Head of Green Steel, informierten ausführlich über die Transformation des Stahls hin zu einer grünen, klimaneutralen Produktion. Beispielhaft wurden zwei Dekarbonisierungsprojekte genannt, die Pioniercharakter haben. So baut die SMS Group für thyssenkrupp Steel Europe unter anderem die erste wassterstoffbetriebene Direktreduktionsanlage sowie zwei Einschmelzer auf dem Gelände in Duisburg, außerdem das weltweit erste Stahlwerk, basierend auf Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien, in der Nähe von Boden in Nordschweden. Auch mit Tata Steel in Jamshedpur/Indien arbeitet die SMS Group zusammen, um mittels EASyMelt-Technologie die CO2-Emissionen des Stahlwerks zu senken.

Das Land habe sich klar zum Stahl-Standort NRW bekannt und unterstütze thyssenkrupp Steel mit bis zu 700 Millionen Euro bei der Errichtung der deutschlandweit ersten und größten Direktreduktionsanlage. „Aber“, so NRW-Finanzminister Optendrenk, „die Transformation der Wirtschaft wird nicht allein über Steuereinnahmen zu finanzieren sein.“ Es bedürfe gemeinsame Anstrengungen, die Wirtschaft in NRW im Zeichen von Klimaschutz und Digitalisierung weiterzuentwickeln bzw. neu auzurichten – „das Land muss hierfür die Rahmenbedingungen schaffen“, so Optendrenk.

Er griff drei für ihn zentrale Punkte auf: Erstens müsse mit dem vorhandenen Geld generationengerecht sparsam und priorisiert umgegangen werden; „enkeltauglich“ wie es der Finanzminister nannte. Zweitens sei der demografische Wandel eine große Chance für die Wirtschaft, bestehende Systeme neu zu denken. Und drittens forderte Optendrenk eine Konzentration auf den Rohstoff „Grips“. „Wir sollten allen jungen Menschen eine Perspektive bieten können, die eine wollen bzw. die eine brauchen“, sagte der Minister. Bei der Verteilung der Mittel habe für ihn das Kriterium „Wirksamkeit“ höchste Priorität.