1. Mönchengladbach

Hotline der Polizei MG zum Safer Internet Day am 7. Februar​

Polizei-Hotline zum „Safer Internet Day“ am 7. Februar : Sexting, Cybermobbing & -grooming

Am Dienstag, 7. Februar, ist der alljährliche Safer Internet Day. Die Polizei Mönchengladbach legt dabei in diesem Jahr den Fokus auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Internetstraftaten wie Cybergrooming, Cybermobbing und Sextorsion. Vor allem Eltern sollen erreicht werden. Expertin Michelle Hormes von der Kriminalprävention bietet eine Beratungshotline an. Der Extra-Tipp hat vorab mit ihr gesprochen.

Am 7. Februar ist wieder „Safer Internet Day“ – zum wievielten Mal?

Zum 19. Mal. In diesem Jahr heißt der thematische Schwerpunkt des Tages „OnlineamLimit“. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie „Bis zu welchem Punkt ist die Mediennutzung unbedenklich?“ Und „Wie können verbindliche Regeln für den Medienkonsum in Job, Schule und Freizeit aufgestellt werden?“

Ist zum Thema Internetsicherheit nicht alles gesagt?

Nein, ein Blick auf die angezeigten Straftaten und unser Austausch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Präventionsarbeit zeigt, wie wichtig es ist, über die Gefahren im Internet zu informieren.

Ist Passwortsicherheit noch ein Thema? Weiß nicht inzwischen jeder, dass es keine gute Idee ist, sich überall mit 1234 und ähnlich kreativen Codes einzuloggen?

Wir stellen fest, dass solche Passwörter immer noch geläufig sind. Insbesondere Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene wählen einfache Passwörter, zum Beispiel aus Geburtstagen und Namen.

Für alle, die ihr Passwort stärker machen wollen – was ist zu beachten?

Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens zehn Zeichen, Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen. Da es schwer zu merken ist, gibt es einen Trick: Erstellen Sie einen kompletten Passwortsatz und verwenden Sie nur die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter. So wird zum Beispiel aus „Ich hab Bock auf 2 Döner & 3 Pommes rot-weiß!“ das Passwort „IhBa2D&3Pr-w!“

Wie hoch ist der Anteil der Internet-Delikte an der Gesamtzahl der Delikte in Mönchengladbach?

Im Jahr 2022 haben Täter 1556 Straftaten über das Internet begangen, das sind 6,24 Prozent der gesamten angezeigten Straftaten. Hinzu kamen 189 Versuche.

Welche Art der Internet-Straftaten kommen am häufigsten vor?

Waren- und Warenkreditbetrug, die Verbreitung pornografischer Inhalte, das Ausspähen und Abfangen von Daten und Datenhehlerei.

Gerade bei den Kids spielen „virtuelle Übergriffe“ eine zunehmende Rolle – gibt es Zahlen dazu?

Von den 1 156 Straftaten waren in 13,39 Prozent der Fälle Kinder und Jugendliche die Tatverdächtigen. Ein Großteil dieser Straftaten waren Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Das Dunkelfeld dürfte groß sein. Gerade, was das Versenden von Nacktbildern angeht, merken wir, dass noch viel Präventionsarbeit erforderlich ist.

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    Jugend forscht: Regionalsieger der Bischöflichen Marienschule : Mit Rinderklauen auf Platz eins

Es gibt „Cybergrooming“ und „Cybermobbing“, „Sexting“ und „Sextorsion“ - was steht hinter den Begriffen?

Beim Cybergrooming suchen Personen gezielt über das Internet Kontakt zu Kindern und Jugendlichen, um diese sexuell zu belästigen, (Nackt-)Bilder zu tauschen oder sie zu Treffen zu überreden. Bei Sextorsion geht es um sexuelle Erpressung. Was wie ein harmloser Flirt beginnt, endet mit hohen Geldforderungen. Die Betrüger bringen ihre Opfer dazu, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Anschließend erpressen sie sie. Sexting beschreibt das selbstbestimmte Aufnehmen, Versenden und Empfangen freizügiger Aufnahmen, sogenannter „Nudes“. Das ist noch keine Straftat, wird es aber durch die unerlaubte Weitergabe. Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings. Die Täter nutzen Internet- und Mobiltelefondienste, um ihre Opfer zu terrorisieren, mit Anrufen, Whatsapp-Nachrichten oder E-Mails – und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Eltern sind in Sachen Internet oft nicht so gewieft wie der Nachwuchs – was können sie tun?

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Kinder und Jugendlichen Vertrauen und die Gewissheit haben, sich mit Fragen und Problemen an ihre Eltern wenden zu können. Wir empfehlen Eltern, die Internetnutzung zu begleiten, durch regelmäßige Gespräche über die Kanäle und die Inhalte. Auch feste Regeln und Grenzen sind wichtig. Eltern müssen dafür „up to date“ bleiben und sich mit dem Internet und den Möglichkeiten auseinandersetzen.

Können sich Eltern im Zweifel irgendwo Hilfe holen?

Im Falle einer Straftat ist die Polizei immer der richtige Ansprechpartner. Info gibt es unter Polizei-Beratung.de, Klicksafe.de sowie bei der Landesanstalt für Medien NRW, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Am kommenden Dienstag kann man Ihnen als Expertin per Hotline Fragen zum Thema stellen – was gibt es zu beachten?

Alle Fragen zum Thema – außer IT-Fragen! – sind willkommen. Ich bin von 14 bis 17 Uhr unter  0 21 61/29 12 517 zu erreichen.