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Nachsorgende Behandlung von Schizophrenie an der LVR-Klinik Viersen

LVR-Klinik Viersen : Warnzeichen Riechstörung

Mit der Corona-Pandemie ist der Geruchssinn wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Auch bei diversen Nervenkrankheiten spielt er eine Rolle.

Früh im Pandemieverlauf wurde bekannt, dass Geruchsstörungen bei Covid-19 häufige Begleiter der Atemwegserkrankung sind und mit dem Ausbruch schnell beginnen. Auch Genesene berichten gelegentlich noch über Einbußen in der Geruchswahrnehmung oder merken dies an einem veränderten Geschmack von Speisen und Getränken.

Im Gegensatz dazu vollziehen sich Riechstörungen bei einigen Nervenkrankheiten deutlich langsamer und oft unbemerkt. Hierzu zählen die Schizophrenie, die Alzheimer-Krankheit oder die Parkinson’sche Krankheit. Gerade bei der letzteren kommt es manchmal vor dem eigentlichen Krankheitsgeschehen schon zu Ausfällen, weshalb eine Riechstörung gerade dann ein Warnzeichen sein kann, wenn später andere Beschwerden, wie Bewegungsstörungen oder Depressionen hinzutreten und durch unterschiedliche Fachärzte*Innen festgestellt werden.

Der gemeinsame Nenner liegt im Bauplan des Gehirns, wo die Bereiche der Geruchsverarbeitung, Gefühlsverarbeitung und einige Gedächtnisleistungen zusammenlaufen. Umgekehrt muss natürlich nicht jede Störung des Geruchssinns der Vorbote einer ernsten Erkrankung sein, denn auch vorübergehende Probleme im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Rauchen und der Konsum von Cannabis können den Geruchssinn längerfristig beeinträchtigen.

Im Laufe des Lebens tritt bei Gesunden zudem ein altersabhängiges Nachlassen des Riechvermögens hinzu und Frauen erzielen im Schnitt bessere Testleistungen als Männer der gleichen Altersgruppe, sodass eine gewisse Bandbreite für Wahrnehmungsschwellen und Geruchsqualitäten normal ist.

Dr. Tarik Ugur

Chefarzt

LVR-Klinik Viersen