1. Mönchengladbach

Aktion für mehr Schulwegsicherheit​

Aktion für mehr Schulwegsicherheit : Goldi go! Zu Fuß, mit Rad oder Bus zur Schule

Die Aktion „Goldi go! Bewegt zur Schule“ ist in die nächste Runde gegangen. Sparkasse, Stadt, Schulen, Polizei und Verkehrswacht rühren die Werbetrommel dafür, Kinder nicht im „Elterntaxi“ zur Schule zu bringen, sondern Alternativen zu nutzen.

Die Kinder der Katholischen Grundschule Bell singen lauthals auf dem Schulhof zusammen mit Maskottchen Goldi das Goldi go-Lied und die 3b erklärt für die Presse, was es mit der Aktion auf sich hat.

Mit Schulbeginn ist das Projekt „Goldi go!“ in die sechste Runde gegangen. 6 200 Kinder aus Mönchengladbacher Schulen machen mit und kommen zu Fuß, mit dem Rad oder Roller oder mit dem Bus zur Schule, statt sich von den Eltern mit dem Auto bis vor die Tür bringen zu lassen. Ziel der Aktion ist es, durch einen „bewegten“ Schulweg den Verkehr rund um die Schulen zu reduzieren und so den Schulweg für alle sicherer zu machen.

Hanna zum Beispiel wird zusammen mit ihrem jüngeren Bruder von der Mutter per Rad zur Schule gebracht. Imad kommt mit dem Bus, weil er so weit weg wohnt und Henning sagt: „Zu Fuß gehen, verschmutzt auch weniger die Umwelt“. In der 3b sind sich die Kids einig, dass Fahrrad fahren viel mehr Spaß macht, als im Auto gefahren zu werden und dass auch mal ein bisschen Regen nur Erwachsene stören kann.

Die Lehrerin Monika Müller hatte sich seinerzeit zunehmend über das Verkehrschaos vor „ihrer“ damaligen Schule geärgert und schließlich zusammen mit der Sparkasse 2017 die Aktion „Goldi go!“ ins Leben gerufen. „Ich hab sogar einmal gesehen, dass ein Auto einem Kind über den Fuß gefahren ist“, erklärt sie den Kindern der 3b. Eltern hielten das „Elterntaxi“ für besonders sicher, würden damit aber den Schulweg gefährden. Schülerin Giulia weiß sogar von dem tragischen Tod des achtjährigen Kindes, das vor fünf Jahren in Mönchengladbach von einem solchen Elterntaxi überfahren wurde.

Paul Birker, Polizeihauptkommissar der Bezirksdienststelle Odenkirchen, ist über die Verhältnisse auf der Höhenstraße vor der Katholischen Grundschule sehr zufrieden. „Hier ist kein großes Chaospotenzial mehr“, sagt er. Seit Schulbeginn habe er erst einmal jemanden ermahnen müssen. Zumindest dort scheinen die Eltern offenbar dazu gelernt zu haben.

Kinder, die einen bewegten Schulweg haben, dürfen jeden Tag einen Turnschuh ausmalen. Für zehn Turnschuhe bekommt die Klasse einen goldenen Turnschuh-Aufkleber, der auf ein schuleigenes Gemeinschaftsplakat geklebt wird. 57 Stück sind das in der Katholischen Grundschule Bell schon, hat Levin gezählt, den alle „Professor“ nennen, weil er so viel weiß. Als Belohnung winken den Kindern Urkunden und schulinterne Belohnungen, wie etwa eine extralange Pause.

Vorerst gab es gestern schonmal einen Mini-Goldi für jede Klasse.