1. Mönchengladbach

Gieß-Club der Initiative Gründerzeitviertel gießt Bäume

Gieß-Club schleppt 1280 Liter Wasser zu den Bäumen auf dem Schillerplatz : Wir fangen schon mal an

Global gesehen mag es ein Tropfen auf den heißen Stein sein, aber den 16 jungen Bäumen auf dem Schillerplatz hilft es durch trockene Zeiten. Der Gieß-Club ist ein Ableger vom 2022 gegründeten Grünteam der Initiative Gründerzeitviertel und geht seit Ende Mai alle 14 Tage auf Gieß-Tour – mit anschließendem Begießen in den Lokalen vor Ort.

Die Initiative Gründerzeitviertel mit ihren vielen kleinen und großen Projekten ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie Bürger im Kleinen – ihrem Viertel – viel bewegen können. Als sie im Dezember 2022 das Grünteam mit derzeit acht Mitgliedern gründeten, das sich für den Erhalt, die Pflege und die Erweiterung von Stadtgrün im Gründerzeitviertel einsetzen und die Nachbarschaft einbinden will, wurde sofort viel gedacht, konzipiert und geplant: Was geht, was ist sinnvoll, was kann wie wo umgesetzt, wo können Fördergelder beantragt werden und so weiter. Die Idee mit dem Gieß-Club sei vom jüngsten Mitglied des Grünteams, Pia Hansen, gekommen, die bei all der konzeptionellen Arbeit plötzlich gefragt habe: „Kann man nicht was machen?“, wie Monika Hintsches vom Beirat der Initiative Gründerzeitviertel erzählt.

Und so sei es gekommen, dass der Grünteam-Ableger „Gieß-Club“ sich am 31. Mai das erste Mal mit Gießkannen auf den Weg gemacht und Bäume gegossen habe. Alle zwei Wochen, jeweils am Mittwochsabend um 20 Uhr, mache man das. Zum Glück seien es genug, so dass auch mal einer fehlen könne.

Aber hat es in diesem Jahr nicht genug geregnet?, fragt sich jetzt vielleicht mancher. „Das heißt noch nicht, dass das Wasser da ankommt, wo es gebraucht wird“, erklärt Bernhard Jansen, Vorstandsvorsitzender der Initiative Gründerzeitviertel und Gieß-Clubmitglied.  Gerade Starkregen sei eher kontraproduktiv. Und gerade die 16 bei der Umgestaltung des Schillerplatzes 2016 neu gepflanzten Bäume hätten es noch nötig. Rund 1 280 Liter Wasser (80 Liter pro Baum) werden für die Bewässerung alle 14 Tage gebraucht, wie Arne Dorando, ebenfalls Gieß-Clubber und im Beirat der Initiative, schätzt. Das Wasser werde mithilfe eines offiziellen Standrohres aus den Hydranten vor Ort entnommen, die Initiative zahle die Kosten an die NEW.

Eine Schlepperei, die nach einer Belohnung schreit. „Und danach lassen wir uns ein leckeres Kaltgetränk eingießen“, erklärt Monika Hintsches dann auch. „Der Gieß-Club ist eine schöne Sache, die Spaß macht, und gleichzeitig eine Gelegenheit zur Begegnung im Viertel.“ Denn beim Gießen wie beim Begießen, auch beim Stammtisch alle zwei Monate, komme man ins Gespräch, und da auch wieder zu Anregungen und grünen Ideen, die übers Gießen hinausgehen.

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„Wir können die Welt nicht retten, aber wir fangen schon mal an“, sagt Monika Hintsches, die dem Projekt auch den Hashtag #selbstwastun verpasst hat. Weil es ihr auf den Keks gehe, wenn alle nur jammern. Eine Einstellung, die hoffentlich viele Follower findet.