1. Mönchengladbach

Offener Brief des Personalrates der Stadt Mönchengladbach

Personalrat will Verzögerung bei den Beratungen zum Rathausneubau nicht hinnehmen : Brandbrief an die Politik

In einem offenen Brief fordern der Personalrat und die Schwerbehindertenvertretung der Stadt Mönchengladbach die Fraktionen im Rat auf, endlich für adäquate Arbeitsplätze für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sorgen. Hintergrund sind die vertagten Beratungen zum geplanten Rathausneubau in Rheydt.

Personalratsvorsitzender Axel Küppers findet deutliche Worte: „Schimmelpilz, undichte Fenster und Türen, überhitzte Arbeitsplätze, marode Gebäude und fehlende Barrierefreiheit sind nur einige Beispiele, wie die Unterbringung der städtischen Beschäftigten in den Verwaltungsstandorten aktuell aussieht und welchen Gesundheitsgefahren sie täglich ausgesetzt sind.“

Seit vielen Jahren warteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf moderne, funktionale sowie gesunde und barrierefreie Arbeitsplätze und hätten alle Hoffnungen auf den geplanten Rathausneubau gesetzt. „Dieser Traum ist dann im März 2023 wie eine Seifenblase zerplatzt“, heißt es in dem offenen Brief. Die enorm gestiegenen Baukosten seien für die Stadt nicht mehr zu stemmen, hieß es zur Begründung.

Auf eine abgespecktere Variante eines Neubaus in Rheydt unter Einbeziehung von Bestandsimmobilien plus Sanierung des Verwaltungsgebäudes Oberstadt hatte sich die Politik jüngst nicht einigen können und die Beratungen vertagt (der Extra-Tipp berichtete). Dabei sollten eigentlich in der Ratssitzung am 13. September die Weichen für die weitergehende Unterbringung der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt werden.

Der Personalrat hat dafür wenig Verständnis: „Mit großer Sorge und Bedauern verfolgen wir die in den vorgelagerten Ausschussberatungen aufgekommenen Diskussionen und Tendenzen einer Verschiebung der Angelegenheit in spätere Beratungszüge des Rates“, schreibt Küppers. Weitere Zeitverzögerungen und Wartezeiten seien weder zumutbar für das Bestandspersonal, noch stärkten sie die Attraktivität der Arbeitgeberin Stadtverwaltung für die dringend benötigte Anwerbung von neuen Fachkräften.

Gleichzeitig vermisst der Personalrat die konstruktive Kritik an den von städtischer Seite vorgestellten Alternativen zum Rathausneubau. „Wer etwas nicht will, muss aus Sicht der Interessenvertretungen aber dann auch zeitgleich Alternativen anbieten“, so Küppers. Diese seien nicht kommuniziert worden.

Abschließend fordern Personalrat und Schwerbehindertenvertretung die Ratsmitglieder auf, weiteren Prüfungen und Planungen nicht im Wege zu stehen. „Kommen Sie Ihrer Fürsorgeverpflichtung den Mitarbeitenden gegenüber bitte nach und sorgen Sie kurzfristig für eine Änderung der miserablen und gesundheitsschädlichen Unterbringungssituation.“