1. Mönchengladbach

Selbsthilfe-Kontaktstelle bietet im September 9 Infotage an

Selbsthilfe-Infotage mit Gast Uli Borowka : Von Depression bis „Volle Pulle“

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle im Paritätischen Zentrum gibt es seit 37 Jahren. Rund 120 Selbsthilfe-Gruppen hat sie bereits auf den Weg gebracht. In neun Infoveranstaltungen informiert sie im September mit ihren und über ihre Gruppen. Zum Thema Alkoholsucht spricht Ex-Fußballprofi und Buchautor Uli Borowka.

Der Bedarf an Selbsthilfe-Gruppen ist groß und vielschichtig: Krankheiten, Behinderungen, chronische Schmerzen, Ängste, Essstörungen, Suchterkrankungen, Trauer – die Liste ist lang und es kommen laufend neue Gruppen dazu. Immer stark gefragt seien Depressionsgruppen. Fünf gebe es bereits, aber mit Covid habe die Zahl Betroffener zugenommen, erklärt Georg Meurer, seit 25 Jahren in der Selbsthilfe-Kontaktstelle tätig.

Umso erfreuter sind Meurer und seine Kollegin Derna Concilio darüber, dass es „post-Covid“ wieder möglich sei, Veranstaltungen zu planen. „Es trauen sich jetzt wieder mehr Leute“, sagen sie. Deshalb gibt es im September auch gleich neun Infoveranstaltungen – acht davon im Paritätischen Zentrum und zum Abschluss ein Infostand auf dem Rheydter Wochenmarkt. Ganz wichtig dabei: „Es sind immer Vertreter der Selbsthilfe-Gruppen vor Ort. „Es ist leichter, zu einer Gruppe zu gehen, wenn man schon ein Gesicht kennt“, so Meurer.

Mit einem bekannten Gesicht geht es auch in die erste Veranstaltung. Uli Borowka, Ex-Fußballprofi, inzwischen als Autor und Berater für Suchtprävention und -hilfe unterwegs, liest am Montag, 4. September, 18 Uhr, aus seinem Buch „Volle Pulle: Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“.

Wenn „Eisenfuß“ Uli Borowka kommt, dürfte der Andrang im Paritätischen groß sein. Dabei ist sein spielerisches Können hier nicht Thema, sondern seine Alkoholsucht und deren Bewältigung, die Verarbeitung im Buch „Volle Pulle. Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“, erschienen 2012, und seine zweite Karriere als einer von Deutschlands prominentesten Beratern für Suchtprävention und Suchthilfe. „100 Besucher kriege ich unter“, ist Meurer zuversichtlich.

Vor allem die wachsende Gruppe der Depressionserkrankten dürfte die zweite Veranstaltung am Donnerstag, 7. September, 18 Uhr, interessieren. Dr. Stephan Rinckens, Chefarzt und ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Mönchengladbach wird dann über das Thema „Depression – Diagnose, Behandlungsweisen und Verläufe“ sprechen und im Anschluss, wie Meurer versichert, „Zeit für Fragen haben“.

Ein sehr wichtiges Thema wird auch am Montag, 11. September, ab 18 Uhr behandelt. Mediator Thomas Titze hält den Vortrag „Das halte ich nicht mehr aus“ über Konflikte in der häuslichen Pflege und wie man lernt, damit besser umzugehen. Auch hier werden Ansprechpartner aus der Selbsthilfegruppe erwartet.

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Am Donnerstag, 14. September, geht es um 18.30 Uhr los mit einer Lesung der ARWED (Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Elternkreise drogengefährdeter und abhängiger Menschen e.V.) zum Thema „Der Weg durch die Drogensucht unserer Kinder“ mit anschließender Podiumsdiskussion. Neben Vertretern der Drogenberatung kommen auch betroffene Eltern und Kinder dazu.

Am Donnerstag, 21. September, stehen gleich zwei Veranstaltungen auf dem Programm: Um 15 Uhr geht es um „Junge Menschen mit Demenz“, einem Thema, zu dem es derzeit noch keine Gruppe gibt. Um 18 Uhr hält Dip.oec.troph. Maria Engler einen Vortrag über Essstörungen unter dem Titel „Mein Glück liegt auf dem Teller“. Auch hier besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Betroffenen aus den verschiedenen Gruppen (Anorexie, Bulimie, Adipositas) aufzunehmen.

Für den Workshop „Abschied und Verlust – Trauerprozesse verstehen und begleiten“ mit Sozialarbeiterin, Sterbe- und Trauerbegleiterin Alexandra Esser am Montag, 25. September, 18 Uhr, muss man sich wegen der begrenzten Teilnehmerzahl anmelden (Kontakt siehe Info). Ein Vortrag, der von einer seit vielen Jahren bestehenden Selbsthilfegruppe begleitet wird, ist der von Heilpraktiker Mario Zippel über „Chronische Schmerzen“ und deren Behandlung durch Ayurveda am Dienstag, 26. September, 18 Uhr.

Zum Abschluss ihrer Infotage baut die Selbsthilfe-Kontaktstelle am Mittwoch, 27. September, um 10 Uhr mehrere Infotische auf dem Rheydter Wochenmarkt auf. Bis 13 Uhr kann sich dort jede/r bei Derna Concilio und Georg Meurer rund ums Thema Selbsthilfe informieren, Kontakte zu Betroffenen knüpfen oder einfach nur Broschüren und Giveaways wie Kulis, Gummibärchen und Stofftaschen mitnehmen.