1. Mönchengladbach

Telefonaktion "Alkohol" mit der BZgA

Extra-Tipp und BZgA: Fragen und Antworten zum Thema Alkoholkonsum : Ablenkungsmanöver gegen das Verlangen

Der Extra-Tipp hat in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine Telefonaktion zum Thema „Alkoholkonsum“ durchgeführt.

Viele Leser wandten sich mit ihren Fragen an das Expertenteam. Sie wollten zum Beispiel wissen, ab welcher Menge Alkohol der Gesundheit schadet, wie man es schafft, weniger zu trinken oder wie man auf Partner reagieren kann, die oft zu tief ins Glas gucken. Hier ein Überblick über die häufigsten Fragen und Antworten:

Meine Frau und ich trinken nur am Wochenende Wein. Das dürfte doch noch im verträglichen Rahmen liegen, oder?

Wer ab und zu ein Glas Wein trinkt, schadet seiner Gesundheit im Allgemeinen nicht. Die BZgA empfiehlt gesunden, erwachsenen Frauen, nicht mehr als ein Standardglas Alkohol pro Tag zu trinken. Für Männer gilt: nicht mehr als zwei Standardgläser. Unter einem Standardglas versteht man ein Glas, das zwischen zehn und zwölf Gramm reinen Alkohol enthält, beispielsweise ein kleines Bierglas mit 0,3 Litern, ein Weinglas mit einem Achtelliter oder ein Schnapsglas mit 4 cl. Männer und Frauen sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden.

Für Frauen nur ein kleines Glas Wein am Abend – das finde ich ziemlich wenig …

Bevor Sie Wein trinken, löschen Sie Ihren Durst einfach mit alkoholfreien Getränken, die Ihnen gut schmecken. Wenn Sie später zum Weinglas greifen: Nehmen Sie sich Zeit für den Genuss. Erschnuppern sie in Ruhe das Bouquet des Weines, lassen Sie nicht nur den ersten Schluck langsam auf der Zunge zergehen, sondern auch alle folgenden. Trinken Sie zwischendurch immer Wasser. Sie werden sehen: So wenig ist ein Glas Wein nicht.

Oft nehme ich mir vor, abends nichts zu trinken. Aber der Appetit auf ein Bier ist meistens stärker. Wie kommt man dagegen an?

Der Appetit auf Alkohol erscheint mitunter als übermächtig. Doch kommt unerwartet etwas dazwischen, stellt man einige Zeit später oft überrascht fest, dass das Verlangen vorüber ist. Darin liegt eine Chance: Wenn Sie beim nächsten Mal etwas finden, das Sie ablenkt, kommen Sie vielleicht über den kritischen Moment. Das kann etwas sein, das Ihnen Freude macht oder etwas, das Sie schon längst einmal erledigen wollten. Schreiben Sie am besten für den Fall der Fälle ein paar passende Ablenkungsmanöver auf.

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Meine Leberwerte sind schlecht. Ich weiß, dass ich zu viel trinke. Haben Sie einen Tipp, wie ich von dem Level wieder runterkomme?

Es lohnt, sich darüber mit Experten zu unterhalten. Machen Sie am besten gleich einen Termin bei einer Suchtberatungsstelle für ein erstes Informationsgespräch. Adressen stehen unter www.kenn-dein-limit.de. In den Beratungsstellen wird nicht nur abhängigen Menschen professionell geholfen, sondern auch jenen, die ihren Alkoholkonsum reduzieren möchten. Machen Sie am besten gleich einen Termin, denn man sollte, wenn man motiviert ist, umgehend Taten folgen lassen. Die Beratung ist anonym und kostenlos.

Gerade habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ist zu besonderen Anlässen noch ein Gläschen Sekt gestattet?

Alkohol ist ein Zellgift. Schon in kleinen Mengen kann es den Fötus beeinträchtigen. Verzichten Sie deshalb unbedingt auf Alkohol, am besten auch während der Stillzeit. Vielleicht fällt Ihnen das zu Anfang schwer. Beratung gibt es zum Beispiel mit dem BZgA-Programm „IRIS“ unter www.iris-plattform.de kostenlos, anonym und persönlich von erfahrenen Therapeuten.

Ich möchte mich nach so vielen Ehejahren nicht trennen, obwohl mein Mann immer mehr trinkt. Im tiefsten Herzen hoffe ich, dass er sich wieder ändert …

Das hätte er ja schon längst tun können. Offensichtlich will er das nicht. Das Einzige, was Sie machen können: Verändern Sie sich selbst! Nutzen Sie die Chance, leben Sie Ihr eigenes Leben, trotz der Alkoholsucht Ihres Mannes. Treffen Sie sich zum Beispiel mit netten Menschen, pflegen Sie ein Hobby, gehen Sie in die Natur, genießen Sie kulturelle Veranstaltungen. Vielleicht lässt sich eine räumliche Trennung von Ihrem Mann im Haus einrichten. Auf jeden Fall sollten Sie Abstand halten, damit sein Leben das Ihre so wenig wie möglich belastet. Falls Sie etwas gemeinsam unternehmen wollen, können Sie verabreden, dass es dabei keinen Alkohol gibt.

Ich will abnehmen und habe gelesen, dass man beim Essen nicht nur die Nachspeise, sondern auch den Aperitif und den Rotwein weglassen sollte. Wieso denn das?

Alkoholische Getränke sind Kalorienbomben, die nicht satt machen, dafür oft Heißhungerattacken hervorrufen. Ein Glas Sekt als Aperitif und zwei Gläser Rotwein à 200 ml haben zum Beispiel zusammen fast so viele Kalorien wie ein Tiramisu.