1. Mönchengladbach

Lebenshilfe gründet neue Service gGmbH​

Lebenshilfe gründet neue Service gGmbH : Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt

Die Lebenshilfe hat das Inklusionsunternehmen Lebenshilfe Mönchengladbach Service gGmbH gegründet. Es vermittelt Menschen mit Einschränkungen in der ersten Arbeitsmarkt und stellt auch selber ein.

Jasmina Garbe, 22, ist die erste Mitarbeiterin mit Einschränkung, die in einer der MAXMO-Apotheken arbeitet. Sie scannt Rezepte, vergleicht Preise, macht Botengänge zu Arztpraxen oder bringt Post weg, schreddert Altpapier und sortiert Medikamente. „Ich freue mich, dass das so gut klappt“, sagt MAXMO-Geschäftsführer Oliver Dienst. Als das neu gegründete Unternehmen Lebenshilfe Mönchengladbach Service gGmbH auf die MAXMO-Geschwister Daniela und Oliver Dienst mit dem Anliegen zu kam, Menschen mit Einschränkung zu MAXMO in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, rannte es offene Türen ein. „Wir möchten Menschen aus unseren Einrichtungen vermitteln, aber auch Externe“, sagt Özgür Kalkan, Geschäftsführer der Lebenshilfe Mönchengladbach. MAXMO sei da ein erster Versuch gewesen. Gleichzeitig beschäftigt das neue Unternehmen auch selber Lebenshilfe-Bewohner*innen. Hausmeister- und Gartenarbeiten sollen in Zukunft bei der Lebenshilfe nämlich von den eigenen Leuten erledigt werden – natürlich mit Arbeitsvertrag und tariflicher Bezahlung.

Jasmina Garbe hat zunächst ein Praktikum bei MAXMO im Medicentrum gemacht. Jetzt wartet sie auf ihre Festanstellung, die leider mit einigen bürokratische Hürden verbunden ist – zum Beispiel der Zustimmung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zu finanzieller Förderung oder dem Ok des Inklusionsamtes. Die neue MAXMO-Mitarbeiterin ist stolz auf ihren neuen Job. „Und viel motivierter, als zuvor, als sie noch in einer der Lebenshilfe-Werkstätten gearbeitet hat“, sagt Jasmina Garbes Wohnhausleiter Mehmet Cetin. Die Küchenarbeiten hätten ihr schon gefallen, nicht aber das viele Putzen, das zuvor zu ihren Aufgaben gehört habe, sagt Jasmina Garbe, oft habe sie deshalb morgens schon keine Lust gehabt, aufzustehen. Inzwischen ist es für die junge Frau selbstverständlich, pünktlich da zu sein und selber verantwortlich zu sein, den Bus zur Arbeit zu kriegen. „Die Motivation hat auch mit der Wertschätzung zu tun“, sagt Markus Esser, Inklusionsbeauftragter bei MAXMO.

Die neue gGmbH will Menschen einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz vermitteln, die aufgrund körperlicher, geistiger, psychischer oder sozialer Beeinträchtigungen Schwierigkeiten haben, eine Anstellung auf dem regulären Arbeitsmarkt zu bekommen. „In den Werkstätten werden sie oft nicht ausreichend gefordert“, so Kalkan. Er hofft, dass sich noch mehr Mönchengladbacher Unternehmen für den Gedanken erwärmen, Menschen mit Einschränkungen anzustellen, um ihre Fachkräfte zu entlasten. „Viele Unternehmen haben Angst vor den Hürden“, vermutet Oliver Dienst. Auch das ist eine der Aufgaben des neues Unternehmens: Es will bei der Überwindung der Hürden helfen.

Kontakt: Lebenshilfe MG Service gGmbH, 02166/39 97 751 oder oe.kalkan@lebenshilfe-mg.de