1. Borussia

: „Keine Grenzen nach oben“

: „Keine Grenzen nach oben“

Jordan Beyer ist nach einer halbjährigen Leihe vom HSV zurückgekehrt. Hier spricht er über seine Perspektive und warum den Fohlen keine Grenzen nach oben gesetzt sind.

Extra-Tipp: Jordan, Du bist nach einer halbjährigen Leihe im Sommer vom Hamburger SV zu Borussia Mönchengladbach zurückgekehrt. Was nimmst Du aus dem Jahr in Hamburg unter Coach Dieter Hecking mit?

Jordan Beyer: Vieles! Vor allem war es ein gutes Gefühl, ein paar Spiele in Folge machen zu können und eine Rolle als Stammspieler zu haben. Für einen jungen Spieler zählt jede Minute auf dem Platzt. Ich konnte neue Erfahrungen in einer anderen Liga, einem anderen Verein und einem anderen Umfeld sammeln. Alles zusammen hat mich sowohl sportlich als auch menschlich reifen lassen.

Im März hast Du Dir im Spiel gegen Regensburg eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen. Wie schwer war es für Dich, danach auf den Platz zurückzukehren, und hast Du heute noch unter den Folgen zu leiden?

So schlimm die Ausbreitung des Coronavirus auch war, mir hat es in dieser Zeit geholfen. Wir durften drei Wochen lang nicht trainieren, und ich konnte diese Zeit nutzen, um mich zu Hause in Kempen zu erholen. Heute spüre ich von der Verletzung zum Glück nichts mehr, die Heilung verlief auch sehr schnell.

Borussia hat 2019/20 eine überragende Saison gespielt. Bedauerst Du, dass Du ausgerechnet in dieser Phase nicht beim Team warst, zumal es mit dem Aufstieg mit dem HSV nicht geklappt hat?

Bedauern will ich nicht sagen, aber natürlich wäre es am Ende der Saison schön gewesen, beim letzten Spiel, als die Champions League-Qualifikation sicher war, hier zu sein. Auf der anderen Seite war es für meine persönliche Entwicklung gut, dass ich in Hamburg war, auch wenn wir unser großes sportliches Ziel, die Rückkehr in die 1. Liga, leider nicht erreicht haben.

Stefan Lainer hat sich auf Deiner vorherigen Position als Rechtsverteidiger einen Stammplatz erobert, Du selbst spielst am liebsten in der Innenverteidigung, wo mit den Nationalspielern Matthias Ginter und Nico Elvedi ebenfalls starke Konkurrenz wartet. Wo siehst Du am ehesten Spielzeit für Dich, und welche Rolle spielt es, dass Ihr in drei Wettbewerben unterwegs seid?

Die drei Wettbewerbe machen meine Situation und die Aussicht auf Spielzeit besser. Durch die Corona-Pandemie haben wir in dieser Saison einen engen Spielplan, gefühlt nur Englische Wochen und keine Winterpause, deshalb glaube ich schon, dass sich für mich mehr Möglichkeiten auf Spielzeit ergeben. Auf welcher Position, ist mir ehrlich gesagt egal; Hauptsache, ich spiele! Stefan, Matthias und Nico sind erfahrene Nationalspieler, da gilt es für mich, Geduld zu haben und da zu sein, wenn ich gebraucht werde.

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Welchen Eindruck machen die beiden Zugänge Hannes Wolf und Valentino Lazaro auf Dich?

Beide haben direkt super in die Mannschaft gefunden, und ich denke, wir haben sie als Team auch von Anfang an gut aufgenommen. Man merkte direkt, dass es sportlich und menschlich hervorragend passt.

Der gute Teamgeist wird immer als einer der Gründe genannt, warum Borussia vergangene Saison so erfolgreich war. Warum ist die Stimmung in Eurem Team so gut?

Wir haben genau die richtige Mischung von verschiedenen Charakteren – von jung bis alt, von extrovertiert bis introvertiert – die am Ende des Tages das Klima in der Mannschaft für jeden sehr angenehm machen. Auch als junger Spieler hat man absolut das Gefühl, dass man dazugehört.

Bis auf weiteres wird es aufgrund der Corona-Pandemie keine vollen Stadien in der Bundesliga geben. Bist Du ein Spieler, der die Fans braucht, um Topleistung zu bringen, oder nimmst Du das Geschehen um Dich herum nicht besonders wahr, wenn Du auf dem Platz stehst?

Es ist extrem bitter, ohne die Fans zu spielen. Bei unserem Testspiel in Venlo waren 1500 Zuschauer, das ist ein ganz anderes Gefühl, als vor leeren Rängen zu spielen. Natürlich gehst du die Bundesligapartien professionell an, trotzdem hat es ohne Fans etwas das Flair eines Trainingsspiels.

Was traust Du Borussia nächste Saison in Liga, Pokal und Champions League zu?

Sehr viel! Wir haben wieder einen extrem guten Kader. Wenn wir das machen, was wir am besten können und uns gegenseitig vertrauen, sind für uns gefühlt nach oben keine Grenzen gesetzt.

Die Fragen stellte

Sportredakteur Jan Finken